Schlauer parken


Im Straßenverkehr spielt die digitale Vernetzung eine immer größere Rolle. Zukünftig gilt auch bei Parkgebühren das Gesetz von Angebot und Nachfrage.


Mai 2014



Die Parkplatzsuche gehört zu den unerfreulichsten Momenten jedes Autofahrers: Millionen von Stunden gehen jährlich unnötig bei der Jagd nach einem Stellplatz drauf. Das kostet Nerven und Treibstoff. Eine schlaue Steuerung könnte den „Parksuchverkehr“ eindämmen. Intelligente Autos sind keine Zukunftsmusik mehr. Immer intensiver tauschen Fahrzeuge mit ihrer Umwelt Informationen aus. Nun beginnt die nächste Phase der Vernetzung: Auch Straßen werden aufgerüstet. Mit Sensoren bestückte Parkplätze sollen feststellen, ob auf ihnen ein Fahrzeug steht oder nicht. Smartphone-Apps melden dem Fahrer dann freie Parkplätze und das Navigationssystem lotst ihn direkt dorthin.

So macht Technologie das Parken denkbar einfach, spart Zeit, schont Nerven und vermindert Lärm und Abgase. Allerdings wird dadurch noch nicht das grundsätzliche Problem gelöst, dass Parkraum in Ballungsräumen immer knapper wird. In vielen Innenstadtbereichen übersteigt die Nachfrage nach Parkraum das Angebot. Daher wird die Verteilung von Parkraum künftig stärker nach marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten erfolgen. Zusätzlich zu den Parkplatzsensoren könnten dann intelligente Parkuhren den Preis fürs Parken nach Angebot und Nachfrage bestimmen: Parkgebühren würden in einem solchen Szenario nicht nur von Ort zu Ort, sondern auch im Tagesverlauf schwanken.

Werden heiß begehrte Parkplätze in der Innenstadt in Zukunft an den Meistbietenden online versteigert? Wird es möglich sein, sich bestimmte Parkplätze reservieren zu lassen? Die beschriebene Technologie liefert auch die Basis dafür, die Parkdauer exakt zu erfassen und sekundengenau abzurechnen. Außerdem würden der Kommune keine Falschparker mehr durch die Lappen gehen.

f/21 Quarterly liefert Ihnen 4-mal jährlich frisches Zukunftswissen direkt in Ihr Postfach.
Registrieren Sie sich jetzt kostenlos!