Null Müll!


San Francisco sagt dem Müll den Kampf an. „Zero Waste“ als Zukunftsmodell?


Februar 2015



Ein ehrgeiziges Ziel verfolgt die Stadtverwaltung von San Francisco: Bis 2020 will sie den Restmüll der Stadt auf Null reduzieren. Die US-Stadt in Kalifornien hat ihren Bürgern strikte Regeln auferlegt und plant durch Recycling und Kompostieren ihre Abfalldeponien und Müllverbrennungsanlagen abzuschaffen, um die Umweltverschmutzung einzudämmen. So gilt etwa ein Verkaufsverbot für Plastikflaschen auf öffentlichem Grund und Boden, die Bauindustrie ist angehalten, zumindest zwei Drittel angefallenen Bauschutts zu recyceln, Supermärkte dürfen keine kostenlosen Plastiktüten mehr ausgeben und seit 2009 ist Recycling und Kompostieren für alle Einwohner Pflicht.

Ehrgeizige Ziele, das beherzte Vorgehen der Stadtverwaltung und nicht zuletzt harte Strafen für jene, die sich nicht ans Mülltrennen halten führen zum Erfolg: Auch wenn „zero waste“ noch nicht zur Gänze erreicht ist, so liegt die Stadt doch gut im Rennen. Nicht nur wird bereits eine Abfallvermeidungsrate von mehr als 80 Prozent erreicht, auch freuen sich die Winzer des benachbarten Napa Valley über außerordentlich guten Kompost.

Mit seinem „Zero Waste“-Programm ist San Francisco weltweites Vorbild in Sachen Mülltrennung. Bislang hat sich keine Stadt dieser Größenordnung an derart hochgesteckte Ziele herangewagt. Kann San Franciscos Kampf gegen den Müll als Blaupause für den künftigen Umgang mit Müllbergen in stetig anwachsenden Städten dienen? Immerhin folgen bereits andere große US-Städte dem guten Beispiel: Seattle und Minneapolis haben sich ebenfalls das 100 Prozent-Ziel auf die Fahnen geschrieben.

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