Kollege Roboter


An zwei Orten gleichzeitig zu sein, ist kein Ding der Unmöglichkeit mehr. Roboter werden unser Alter Ego.


Mai 2013



Solch große Hoffnungen wurden einst in Videokonferenzen gesetzt, dass Geschäftsreisen bereits das Totenglöckchen geläutet wurde. Virtuelle Meetings schonten nicht nur die Umwelt, sondern ließen noch dazu freie Zeit für produktivere Tätigkeiten, hieß es. Durchgesetzt haben sich Treffen mit Bild- und Tonübertragung über räumliche Grenzen hinweg trotz all der vermeintlichen Vorteile jedoch nie.

Einen neuerlichen Anschlag auf die Geschäftsreise unternehmen nun Telepräsenz-Roboter. Wie in einem Computerspiel lassen sich solche Roboter fernsteuern, wodurch sich Menschen virtuell an einem entfernten Ort bewegen können. Mit Kamera und Mikrofon sowie Lautsprecher und Bildschirm ausgestattet lassen sie ihren Piloten am Geschehen teilhaben und mit anderen Anwesenden interagieren.

Anders als bei Videokonferenzen wäre die Kommunikation mit Kollegen nicht auf einen fixen Zeitrahmen beschränkt, sondern das zweite Ich könnte beliebig Kontakte pflegen, einfach mal am Schreibtisch eines Kollegen vorbeischauen oder in der Kaffeeküche Halt machen – und so auch an informellen Gesprächen teilhaben. Und nicht nur im Büro sind Einsätze von Telepräsenz-Robotern denkbar: Immobilienkäufer könnten Objektbesichtigungen virtuell durchführen, Ärzte könnten ihren Patienten von der Ferne aus die Visite abstatten.

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