Smart Shopping


Der Höhenflug des online Handels ließ den stationären Handel sein Heil in der Abgrenzung von der virtuellen Einkaufswelt suchen. Mit der Verbreitung des mobilen Internets liegt die Zukunft des Handels jedoch in der Verschmelzung von offline und online. Das Netz wird zum erweiterten Verkaufsraum.


August 2013



Im Einzelhandel ging es jahrelang um offline gegen online. Der Internethandel legte einen solch rasanten Aufstieg hin, dass dieser schnell zum Sargnagel für den stationären Handel stilisiert wurde. Nur langsam lernten die Händler die gesamte Klaviatur der Kommunikationskanäle zu bespielen. Weil für Konsumenten offline- und online-Shopping keine getrennten Welten mehr sind, weitete der klassische Handel seine Aktivitäten auch auf das Internet aus.

Der Multichannel-Handel, also die hybride Struktur aus stationärem Einzelhandel und elektronischem Handel im Internet, ist heute eine Selbstverständlichkeit. Insbesondere seit das Smartphone zum zentralen Navigator für Konsumenten geworden ist, verschwimmen online und offline zusehends: Selbst wenn im Laden gekauft wird, spielt sich der Kaufprozess selten ohne Netz ab – sei es um Produktmerkmale abzurufen, Preise zu vergleichen oder Kundenmeinungen einzuholen. Dies kann überall stattfinden, auf der Straße, im Wohnzimmer, im Büro, aber auch im Laden selbst.

Smartphones verändern das Einkaufsverhalten derart, dass die Zukunft in der Weiterentwicklung des Multichannel-Prinzips liegen wird. Es wird darum gehen, die verschiedenen Kanäle nicht nur abzudecken, sondern zudem deren Wechselwirkungen ins Kalkül zu ziehen. Die Verknüpfung der Kanäle findet auf vielerlei Weisen statt. Bereits gang und gäbe sind Store Finder, die den Kunden in die Läden lotsen. Auch kann der Kunde bereits unterwegs mit seinem Smartphone Waren bestellen und diese dann vor Ort abholen. Der umgekehrte Fall, der Kunde befindet sich bereits im Geschäft und surft von dort ins Netz, wird wesentlich vorangetrieben durch Apps mit Barcode-Scanner, mit Hilfe derer der Kunde quasi im Vorbeigehen die verschiedensten Informationen einholen kann: Preisvergleiche, Testberichte, Gesundheits- oder Herkunftsinformationen. Um mit der gigantischen Angebotsvielfalt des Internets mithalten zu können, gehen immer mehr Einzelhändler auch den Weg, Internetterminals in ihren Verkaufsräumen zu platzieren, über die dann weitere Informationen eingeholt oder sogar Waren bestellt werden können. Auch Augmented Reality wird Kaufentscheidungsprozesse gravierend verändern. App-basierte Shoppingassistenten werden mit Hilfe individueller Filtereinstellungen direkt am Supermarktregal bei der Auswahl helfen. Das Smartphone führt den Shopper dann unmittelbar zum entsprechenden Regal mit den Lieblingsprodukten.

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